Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) –
Natürliche Schmerzlinderung bei Arthrose, Rheuma und Rückenschmerzen

Herzlich willkommen zu diesem Beitrag über die Teufelskralle – eine bewährte Heilpflanze aus dem südlichen Afrika, deren Wurzeln in der Naturheilkunde hochgeschätzt werden. Insbesondere bei Arthrose, Rückenschmerzen und anderen Beschwerden des Bewegungsapparates hat sich die Teufelskralle als natürliche Alternative oder Ergänzung zu chemischen Schmerzmitteln etabliert. Im Folgenden erfahren Sie, wie dieses Kraut wirkt, welche Anwendungsformen sich bewährt haben und was die Forschung darüber sagt.

1. Einleitung

Die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens), auch als Devil’s Claw bekannt, stammt aus den Halbwüstenregionen Südafrikas und verdankt ihren Namen den hakenartigen Fortsätzen ihrer Früchte [1]. Traditionell wird die knollige Wurzel genutzt, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren – sei es bei Gelenkproblemen oder Verdauungsbeschwerden [1]. Heutzutage ist Teufelskralle in Europa verbreitet und dient vor allem der naturheilkundlichen Behandlung von Arthrose, Rheuma und Rückenschmerzen [3].

Ihren Hauptwirkstoffen, den Iridoid-Glykosiden (v.a. Harpagosid), wird eine stark entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung zugeschrieben [2]. Damit gilt Teufelskralle als pflanzliches Gegenstück zu synthetischen Entzündungshemmern, jedoch mit meist weniger Nebenwirkungen und guter Verträglichkeit.

2. Wirkung auf den Bewegungsapparat

Die Teufelskralle wirkt vornehmlich im Bereich von Gelenken, Muskeln und Bändern. Ihre Inhaltsstoffe dämpfen Entzündungen und können Schmerzen lindern [1]. Im Detail:

2.1 Arthrose und Gelenkbeschwerden

Arthrose zählt zu den häufigsten Indikationen für Teufelskralle. Studien zeigen, dass eine mehrere Wochen dauernde Einnahme der Wurzelextrakte deutlich Schmerzen mindern und die Beweglichkeit verbessern kann [2]. In einer 4-monatigen Studie mit Arthrose-Patienten erreichte ein standardisierter Teufelskrallen-Extrakt eine vergleichbare Schmerzlinderung wie konventionelle Entzündungshemmer – jedoch mit weniger Nebenwirkungen [2].

Auch Langzeiteinnahmen über 2–3 Monate zeigen gute Erfolge: Viele Betroffene berichten von einer etwa 50–60%igen Schmerzreduktion und deutlichem Rückgang von Gelenksteifigkeit [4]. Die Teufelskralle eignet sich damit hervorragend als natürliche Ergänzung zu klassischen Arthrosemitteln oder als eigenständige Therapie bei leichten bis mäßigen Gelenkbeschwerden.

2.2 Rückenschmerzen & Muskelverspannungen

Auch gegen Rückenschmerzen – ob im unteren Lendenwirbelbereich oder im Nacken – kann die Teufelskralle unterstützen [3]. Studien an Personen mit chronischen Rückenschmerzen zeigen, dass die tägliche Einnahme eines Teufelskrallen-Extrakts über mehrere Wochen Schmerzen signifikant senkt und den Bedarf an chemischen Schmerzmitteln reduzieren kann [3].

Wer unter Verspannungen leidet, profitiert häufig ebenfalls: Durch die entkrampfende Wirkung von Teufelskralle lassen sich Muskelschmerzen im Nacken-/Schulterbereich lindern. In Kombination mit Wärme und Physiotherapie erzielt man oft rasche Erfolge.

2.3 Sportverletzungen & Prellungen

Bei akuten Sportverletzungen wie Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen kann Teufelskralle die entzündungshemmende Regeneration unterstützen. Äußerlich angewendet (etwa als Salbe) wirkt sie zusätzlich abschwellend und schmerzlindernd.

Gerade in der Regenerationsphase nach Verletzungen profitieren viele Sportler von teufelskrallenhaltigen Gelen oder Balsamen: Sie lassen Muskelschmerzen abklingen, regen die Durchblutung an und helfen, schneller wieder ins Training einzusteigen [5].

3. Äußere Anwendung

Salben, Gele oder Balsame mit Teufelskralle eignen sich ideal, um die schmerzenden Körperstellen direkt zu behandeln. Die Wirkstoffe dringen lokal in Haut und Gewebe ein und können dort Entzündung und Schmerz reduzieren [6]. Beliebt sind vor allem Massagen mit teufelskrallenhaltigen Cremes: Das Einreiben fördert zusätzlich die Durchblutung und entspannt die Muskeln.

Wer Schwellungen oder Verstauchungen behandeln möchte, kann die Teufelskralle in Form eines Umschlags auflegen. So wirkt sie intensiv vor Ort – oft in Kombination mit anderen Kräutern wie Weihrauch oder Arnika, um die Regeneration zu beschleunigen [7].

4. Wirksamkeit und Erfahrungen

Während Studien zur inneren Einnahme der Teufelskralle relativ umfangreich sind, gibt es zum äußeren Gebrauch weniger klinische Daten. Dennoch berichten zahlreiche Patienten und Therapeuten von guten Erfolgen. In einer aktuelleren Studie zu einer Sportcreme mit Teufelskralle, Weihrauch und Ingwer gaben Probanden mit Nacken-/Schulterschmerzen an, dass sich Schmerz und Steifheit deutlich verbesserten [6].

Insgesamt stützt die langjährige Praxis die positive Wirkung der äußeren Anwendung: Mit minimalen Nebenwirkungen kann die Teufelskralle das Wohlbefinden im Bewegungsapparat erheblich steigern. Gerade bei leichten bis mittleren Beschwerden wie Verspannungen und Gelenkschmerzen ist sie eine natürliche Alternative, die manchmal sogar synthetische Schmerzmittel ganz oder teilweise ersetzt.

5. Kombination mit anderen Heilpflanzen

Oft wird Teufelskralle mit Arnika, Weihrauch oder Ingwer kombiniert, um die Wirkung zu verstärken. Arnika fördert die Durchblutung bei akuten Verletzungen, Weihrauch ergänzt die entzündungshemmende Komponente, und Ingwer regt die Mikrozirkulation an [7]. Eine solche Mischung kann gerade bei komplexen Beschwerden – z.B. Arthrose plus Muskelverspannung – besonders effektiv sein.

Hier profitieren Sie von synergistischen Effekten: Jede Heilpflanze steuert eigene Wirkstoffe bei, sodass die Gesamtwirkung höher ausfällt als die Summe der Einzelwirkungen. Das erleichtert eine ganzheitliche Therapie, welche Entzündung, Schmerz und Verspannung zugleich bekämpft.

6. Innere Anwendung

Die innere Einnahme der Teufelskralle – etwa in Form von Tabletten oder Tee – spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, gerade bei chronischen Gelenkentzündungen wie Arthrose oder Rheuma [8]. So kann der Körper systemisch von den entzündungshemmenden Iridoid-Glykosiden profitieren. Studien zeigen, dass über mehrere Wochen eingenommen, Teufelskrallen-Extrakte Schmerzen merklich reduzieren können [2].

Gleichzeitig regt die Teufelskralle die Verdauung an, was für manche Betroffene ein Vorteil, für Personen mit Magenproblemen aber ein Nachteil sein kann. Wer z.B. Magengeschwüre oder Sodbrennen hat, sollte die innere Anwendung mit einem Arzt absprechen. Auch bei Schwangerschaft und Stillzeit gilt Vorsicht.

7. Fazit

Die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) hat sich als kraftvolle Heilpflanze etabliert, die dank entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkstoffe Beschwerden im Bewegungsapparat natürlich lindern kann. Ob Arthrose, Rückenschmerzen oder Sportverletzungen – Teufelskralle-Produkte (Salben, Gels, Kapseln) bieten eine gut verträgliche Option zur Steigerung Ihres Wohlbefindens. Besonders beliebt ist die äußere Anwendung bei Verspannungen und lokalen Schmerzen, während die innere Anwendung sich für chronische Gelenkerkrankungen bewährt hat.

Wenn Sie auf der Suche nach einem natürlichen Mittel sind, das bei Schmerzen und Entzündungen wirklich unterstützen kann, lohnt es sich, der Teufelskralle eine Chance zu geben. Wichtig bleiben eine ausreichende Anwendungsdauer von mehreren Wochen und ggf. Rücksprache mit Fachleuten – so können Sie sicherstellen, dass die afrikanische Wurzel auch für Sie ein echter Segen wird.


Quellen

  1. Mount Sinai – Health Library: Devil’s Claw (mountsinai.org)
  2. Brien S. et al. (2006): “Devil’s claw for osteoarthritis and low back pain: a systematic review.” (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)
  3. NetDoktor – Heilpflanzenlexikon: Teufelskralle (netdoktor.de)
  4. A. Vogel – Pflanzenlexikon: Teufelskralle – Erfahrungswerte bei Arthrose (Zugriff 2025) (avogel.de)
  5. International Journal of Environmental Research and Public Health (2022): Anti-Inflammatory Activity of Devil’s Claw (mdpi.com)
  6. PMC – Studie Sport-Creme (2021): “Combination of H. procumbens, Boswellia, and Zingiber in topical application for musculoskeletal pain.” (pmc.ncbi.nlm.nih.gov)
  7. Besamex Produktinfo – Teufelskralle Balsam (Zugriff 2025): Kombi aus Arnika, Teufelskralle, Weihrauch, Menthol (besamex.de)
  8. Onmeda – Teufelskrallenwurzel: “Einsatzgebiete, Kontraindikationen und Anwendungshinweise” (onmeda.de)
  9. PMC Bibliographic Review (2021) – “Devil’s Claw from Bush Medicine: Ethnopharmacology and Clinical Perspectives.” (pmc.ncbi.nlm.nih.gov)
  10. NetDoktor – “Heilpflanzen für Muskeln und Gelenke” (netdoktor.de)

Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.

Teufelskralle – Harpagophytum procumbens