Katzenkralle (Uncaria tomentosa) –
Urkraft aus dem Amazonas bei hartnäckigen
Infektionen und Borreliose

Herzlich willkommen zu einem spannenden Einblick in die Welt der Katzenkralle (Uncaria tomentosa). Diese eindrucksvolle Kletterpflanze aus dem Amazonasgebiet begeistert seit Jahrhunderten durch ihre vielseitigen Heilkräfte. Ob zur Stärkung Ihres Immunsystems oder als möglicher Begleiter in der Borreliose-Therapie: Die „Krallen der Katze“ haben sich in der modernen Pflanzenheilkunde einen festen Platz erobert. Erfahren Sie hier, was die Forschung sagt und wie Sie Katzenkralle sinnvoll nutzen können.

1. Herkunft und traditionelle Nutzung

Die Katzenkralle (spanisch „Una de Gato“) ist eine aus den tropischen Wäldern Süd- und Mittelamerikas stammende Pflanze und zählt zur Familie der Rötegewächse [1]. Ihren markanten Namen verdankt sie den kleinen, gebogenen Dornen, die an Katzenkrallen erinnern und ihr beim Emporranken helfen [1]. In der indigenen Heilkunde des Amazonas hat sie eine lange Geschichte: Dort setzten bereits die Asháninka-Rinden und Wurzelauszüge gegen Infektionen, Entzündungen, Wunden und selbst bei chronischen Leiden ein [7].

Seit den 1990er Jahren ist Uncaria tomentosa auch international bekannt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) würdigt die Pflanze als therapeutisch interessant, insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen und Infektionen [1]. Ihre vielfältigen Wirkungen – von entzündungshemmend über immunstärkend bis antimikrobiell – begeistern Forschende wie Anwender gleichermaßen.

2. Immunmodulation und Entzündungshemmung

Eine der herausragenden Eigenschaften von Katzenkralle ist ihre Fähigkeit, das Immunsystem zu regulieren. Die Pflanze enthält Oxindolalkaloide, die auf wichtige Immunzellen und Signalwege einwirken [2]. Vor allem pentacyclische Oxindolalkaloide (POA) scheinen das Knochenmark anzuregen und die Produktion von Immunzellen zu fördern. In Kombination mit ihrer antioxidativen Wirkung schützt die Pflanze die Zellen vor Stress und unterstützt gleichzeitig die DNA-Reparatur [3].

Eine besondere Stärke liegt in der entzündungshemmenden Wirkung: Katzenkralle bremst entzündliche Botenstoffe (z.B. TNF-α, IL-6) und beeinflusst zentrale Signalwege wie NF-κB oder MAP-Kinasen [2]. Dadurch kann sie den Verlauf chronischer Entzündungszustände günstig beeinflussen, wie etwa bei Arthritis oder rheumatischen Beschwerden. In Europa wurde ein TOA-reduzierter Extrakt (Krallendorn) sogar zur begleitenden Therapie bei Rheumaerkrankungen zugelassen [2].

3. Antimikrobielle Wirkung: Fokus auf Borreliose und Viren

Katzenkralle punktet mit einem breiten Spektrum gegen Bakterien, Viren und Parasiten. Für viele ist besonders die mögliche Wirksamkeit gegen Borrelia burgdorferi, den Erreger der Lyme-Borreliose, von Interesse:

  • Anti-Borrelien-Effekt: Ein spezieller Extrakt namens „Samento“ zeigte im Labor eine starke Hemmung aller Formen von Borrelien – bewegliche Spirochäten, Zystenformen und Biofilme [1]. Damit könnte die Pflanze hartnäckige Persistenzstadien angreifen, an denen Antibiotika oft scheitern.

  • Synergie mit Antibiotika: In-vitro-Daten deuten auf einen additiven bzw. synergistischen Effekt hin: Katzenkralle + Banderol reduzierten Borrelien deutlich stärker als Doxycyclin alleine [1]. Anwender und naturheilkundliche Therapeuten nutzen dies bereits in der Praxis.

Auch gegen virale Infektionen zeigt Katzenkralle interessante Ergebnisse: Labortests an Herpesviren (HSV-1) und SARS-CoV-2 (dem Erreger von COVID-19) belegen, dass Extrakte von Uncaria tomentosa die Virusvermehrung deutlich hemmen können [4]. Diese antivirale Wirkung – kombiniert mit der Immunmodulation – macht die Pflanze zu einem spannenden Kandidaten in der komplementären Therapie viraler Erkrankungen.

4. Parasitäre Infektionen und weitere Einsatzgebiete

In indigener Tradition ist Una de Gato ein bewährtes Mittel gegen Parasitenbefall, etwa Wurminfektionen. Moderne Labordaten stützen diese Anwendung: Katzenkralle zeigt antiparasitäre Effekte gegen Protozoen wie Leishmanien und Trypanosomen [2]. Zudem kann eine gestärkte Immunabwehr parasitäre Infektionen besser kontrollieren.

Darüber hinaus gilt Katzenkralle als potenter Allrounder in der Pflanzenheilkunde:

  • Kardiovaskuläre Unterstützung: Bestimmte Alkaloide können die Gefäße weiten und dadurch den Blutdruck senken, was bei Hypertonie interessant ist [2].

  • Neuroprotektion: Studien weisen auf mögliche schützende Effekte vor oxidativem und entzündlichem Stress im Nervensystem hin – relevant u.a. bei kognitiven Problemen [2].

  • Autoimmunerkrankungen: Erste Tests bei rheumatoider Arthritis zeigten Schmerzlinderung und weniger geschwollene Gelenke [6].

5. Anwendung und Dosierung

In der Praxis stehen verschiedene Formen zur Auswahl. Sie können Katzenkralle als Tee, Tinktur oder standardisierten Extrakt anwenden:

  • Tee (Dekokt): 1–2 Teelöffel Rinden- oder Wurzelstücke in 250–300 ml Wasser etwa 15 Minuten köcheln, 2–3 Tassen täglich.

  • Tinktur: Häufig werden alkoholische Auszüge (30–50% Ethanol) verwendet. Typische Dosis: 3×15–30 Tropfen täglich, einschleichend beginnen.

  • Kapseln/Extrakte: Standardisierte Produkte (z.B. TOA-reduziert) sorgen für konstante Qualität. Hier folgen Sie bitte dem Beipackzettel oder ärztlichen Empfehlungen.

Bei Lyme-Borreliose empfiehlt sich laut naturheilkundlichen Protokollen oft eine Kombination mit weiteren Kräutern wie Andrographis, Sarsaparilla oder Japanischem Staudenknöterich [10]. Auch eine schrittweise Dosiserhöhung vermeidet starke Herxheimer-Reaktionen (Symptomverschlechterung durch abgetötete Erreger).

6. Sicherheit und Nebenwirkungen

Uncaria tomentosa gilt in den empfohlenen Mengen als sicher [6]. Einige Punkte sollten Sie trotzdem beachten:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Bei sensiblen Personen kann es zu leichtem Durchfall oder Übelkeit kommen. Reduzieren Sie bei Bedarf die Dosis.

  • Blutverdünnender Effekt: Höhere Dosen können die Blutgerinnung beeinflussen. Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme gerinnungshemmender Medikamente (z.B. Warfarin).

  • Kontraindikationen: Nicht empfohlen in Schwangerschaft/Stillzeit (mangelnde Daten). Auch Autoimmunpatienten sollten vorsichtig sein und ggf. ärztlichen Rat einholen.

  • Wechselwirkungen: Katzenkralle kann die Wirkung bestimmter Medikamente verstärken oder abschwächen – sprechen Sie bei Dauermedikation am besten mit Ihrem Arzt.

Fazit

Die Katzenkralle (Uncaria tomentosa) zählt zu den beeindruckendsten Heilpflanzen des Amazonas. Vom Immunschub über Antioxidationsschutz bis zur gezielten Infektbekämpfung – dieses Kraftpaket überzeugt sowohl durch traditionelle Erfahrungsberichte als auch durch moderne Laborstudien. Insbesondere bei Borreliose wird Katzenkralle zunehmend als begleitender Pflanzenpartner geschätzt, um hartnäckigen Erregern Paroli zu bieten und Entzündungen zu lindern. Doch auch bei Viruserkrankungen, Parasiten und Autoimmunbeschwerden kann sie potenziell hilfreich sein.

Wichtig bleibt: Eine eigenständige Therapie ohne medizinischen Rat empfiehlt sich nicht bei ernsthaften Krankheiten. Richtig eingesetzt (z.B. als Tinktur, Kapsel oder Tee) und im Verbund mit ärztlicher Begleitung kann Uncaria tomentosa jedoch einen wertvollen Beitrag leisten, Ihre Gesundheit zu stärken und Infektionen natürlicherweise anzugehen.


Quellen

  1. Weiss J. et al. (2018): “Herb–Drug Interaction Potential ... Banderol) ... In Vitro.” Molecules 24(1):137 (pmc.ncbi.nlm.nih.gov)
  2. Batiha G.E.-S. et al. (2020): “Uncaria tomentosa (Willd. ex Schult.) ... Activities.” Appl Sci 10(8):2668 (mdpi.com)
  3. Sheng Y. et al. (2001): “DNA repair enhancement of ... Uncaria tomentosa...” Phytomedicine 8(4):275–282 (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)
  4. Yepes-Pérez A.F. et al. (2021): “Hydroalcoholic Extract of Uncaria ... SARS-CoV-2 In Vitro.” eCAM 2021 (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)
  5. Curtinhas de Lima R. et al. (2024): “Antiviral ... Cat’s Claw) ... Chikungunya Virus.” Viruses 16(3):369 (mdpi.com)
  6. Mount Sinai Hospital – “Cat’s Claw (Uncaria tomentosa).” (mountsinai.org)
  7. van der Krogt, A. (2023): “Cat’s claw, a promising vegetal antibiotic.” (biobasedpress.eu)

Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.

Katzenkralle – Uncaria tomentosa