Astragalus membranaceus (Tragant) –
Immunstärkung mit jahrtausendealter Tradition
Sie möchten Ihr Immunsystem natürlich unterstützen und suchen nach einer Pflanze, die seit Jahrhunderten in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) geschätzt wird? Dann ist Astragalus membranaceus – auch bekannt als Tragant oder Huang Qi – einen genaueren Blick wert. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Astragalus als Adaptogen gilt und wie er Ihren Körper vor Stress, Infektionen und Erschöpfung schützen könnte.
Astragalus membranaceus ist eine Hülsenfruchtpflanze, deren Wurzel in getrockneter Form in der TCM Verwendung findet [1]. Unter dem Namen „Huang Qi“ (was übersetzt „gelbe Lebensenergie“ bedeutet) dient der Tragant in Asien als kräftigendes Tonikum, das Energie, Ausdauer und Kraft steigern soll [4]. In Europa ist er vor allem als natürlicher Immunbooster bekannt.
Die Pflanze gehört zu den Leguminosen (Hülsenfrüchtler) und bildet mehrjährige, verzweigte Stängel. Für Heilzwecke wird hauptsächlich die etwa 2–3 Jahre alte Wurzel geerntet und dann getrocknet oder zu Pulver, Extrakt oder Tinktur weiterverarbeitet [1].
Als Adaptogen unterstützt Astragalus den Körper dabei, sich an physische und psychische Belastungen anzupassen [1]. So berichten Anwender von mehr Energie, besserer Stressresistenz und schnelleren Erholungsphasen. Gerade in Phasen hoher Beanspruchung (z.B. Beruf, Sport, Rekonvaleszenz) wird Tragant traditionell geschätzt.
Modernen Studien zufolge stärkt Astragalus das Immunsystem, indem er sowohl die zelluläre als auch die humorale Abwehr stimuliert [2]. So kann die Pflanze u.a. T-Lymphozyten und natürliche Killerzellen fördern, was das Risiko für Infektionen senken und das Abwehrsystem stabilisieren kann [1].
Die Wurzel des Astragalus ist reich an bioaktiven Substanzen, insbesondere an Polysacchariden und Saponinen [1][4]. Zu den bekanntesten gehören:
Dank dieses Spektrums zeigt Tragant ein breites Wirkspektrum – von immunstärkend bis entzündungshemmend und sogar herzschützend [2][3].
Astragalus wird in China gerne zur Vorbeugung von Erkältungen und Infektionskrankheiten eingesetzt [2]. Laborstudien bestätigen antivirale und antibakterielle Eigenschaften, etwa gegen gängige Erkältungserreger, indem die Pflanze die Immunantwort (Antikörperproduktion, T-Zell-Aktivität) erhöht. Menschen mit wiederkehrenden Infekten oder chronisch schwacher Abwehr könnten von dieser immunstärkenden Wirkung profitieren.
In der TCM warnt man allerdings davor, hoch dosierten Tragant während einer akuten Infektion mit Fieber zu verwenden: Man glaubt, das Tonikum könnte den Erreger „einschließen“ und den Heilungsprozess verzögern [2]. In der Praxis empfiehlt sich eine zeitweise Pause, falls ein akuter Infekt mit starker Hitze auftritt. Zur Rekonvaleszenz oder zur Prophylaxe ist Astragalus jedoch sehr verbreitet.
Neben seiner immunregulierenden Funktion zeigt Astragalus positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System [3]. Forscher vermuten, dass Astragalosid IV (ein Saponin) den programmierten Zelltod von Herzmuskelzellen hemmt und antioxidativen Schutz gewährt. Studien aus China dokumentieren eine bessere Herzleistung bei Patienten mit Herzinsuffizienz und eine Verringerung von Entzündungsmarkern [4].
Auch cholesterinsenkende und leicht blutdruckregulierende Effekte werden diskutiert [2]. Die insgesamt herzstärkenden Mechanismen führen dazu, dass Tragant in Ostasien zum festen Bestandteil vieler kardiologischer Kräutermischungen zählt.
In jüngerer Zeit rückt Astragalus auch bei Diabetes und Übergewicht in den Fokus. Tierversuche deuten auf eine Blutzuckersenkung und verbesserte Insulinsensitivität durch die Polysaccharide hin [7]. Auch antitumorale Eigenschaften sind in Laborstudien untersucht worden; so konnten Astragalus-Extrakte bei einigen Krebszelllinien das Wachstum reduzieren [4].
Traditionell nutzt die TCM Tragant zudem zur Leber- und Nierengesundheit. Erste Untersuchungen bestätigen lebertoxische Entzündungsprozesse zu reduzieren und die Nierenfunktion zu stabilisieren. Im Sportbereich gibt es Hinweise, dass Astragalus Ausdauer und Regeneration steigern kann [3]. Zwar fehlen groß angelegte Studien für eine definitive Bestätigung, doch die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend.
Tee (Dekokt): Traditionell wird Tragantwurzel 15–20 Minuten in Wasser gekocht (etwa 10–15 g pro Tag). Solche Abkochungen werden in der TCM häufig in Suppen oder Brühen verwendet [1].
Kapseln/Extrakte: Standardisierte Präparate mit definiertem Polysaccharid-Gehalt ermöglichen eine bequeme Einnahme. Übliche Dosen liegen bei 500–1000 mg täglich, teils auch höher, je nach Produkt [2].
Tinkturen/Flüssigextrakte: Auf Alkoholbasis, gut für individuelle Dosierungen in Tropfenform. Besonders praktisch, wenn eine exakte Anpassung an persönliche Bedürfnisse gewünscht ist.
Neben Tee, Kapseln und Tinkturen existieren noch Pulver, Tabletten und sogar Spritzen (in der TCM-Klinik), wobei die oralen Formen hierzulande am verbreitetsten sind.
Astragalus gilt als gut verträglich in üblichen Dosierungen. [2].
Sehr hohe Dosen können zu leichter Diurese (vermehrter Harndrang) oder Magen-Darm-Beschwerden führen. Personen unter immunsuppressiver Therapie, z.B. nach Transplantationen, sollten Astragalus nur mit ärztlicher Rücksprache einnehmen, da der Effekt die Medikamentenwirkung beeinträchtigen könnte [2]. Während Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Daten vor.
Zahlreiche Laborexperimente und Tierversuche belegen die immunmodulierende, entzündungshemmende und antioxidative Wirkung des Tragants [1]. Erste klinische Tests zeigen, dass Astragalus bei Herzinsuffizienz sowie Chemo-Patienten positive Effekte haben kann [4][6].
Größere, placebokontrollierte Studien stehen jedoch vielerorts noch aus. Dennoch ist das Gesamtbild klar: Tragant besitzt reiches Potential, das in der TCM seit Jahrhunderten genutzt wird. Westliche Forschung greift diesen Schatz zunehmend auf und untermauert die traditionellen Anwendungen.
Astragalus membranaceus (Tragant) überzeugt sowohl in der TCM als auch in modernen Forschungen als Adaptogen und Immunstärker. Seine wertvollen Polysaccharide und Saponine unterstützen den Körper bei Stress, stärken die Abwehr gegen Infektionen und zeigen sogar potenziell herz- und leberschützende Effekte. Ob als Tonikum in Teeform, praktischer Kapsel oder Tinktur – wer auf natürliche Weise widerstandsfähiger und energiegeladener sein möchte, könnte im Tragant eine spannende Ergänzung finden. Wie immer empfiehlt es sich, vor einer längeren Einnahme oder bei Vorerkrankungen ärztlichen Rat einzuholen.
Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend von Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA) bestätigt. Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.